Frauen Union spricht über Energieversorgung

„Wie sieht die Energieversorgung der Zukunft im Kreis Olpe aus?“

Ukraine-Krieg und Gasembargo, steigende Preise – ob beim täglichen Einkauf, beim Heizen, Warmwasser, Strom oder Tanken – zu diesem Thema hatte die Frauen Union (FU) Kreis Olpe bereits im Juli 2022 zu einer Veranstaltung geladen. Aufgrund der Bedeutung des Themas und des Interesses der Teilnehmerinnen lud FU-Kreisvorsitzende Kerstin Brauer am 18. Januar 2023 zu einer Folgeveranstaltung nach Finnentrop-Schönholthausen.

Foto: privatFoto: privat

Eine Rohstoffabhängigkeit vom russischen Nachbarn ist nicht mehr gewünscht. Atomenergie ist nur noch eine Frage der Zeit. Deutschland will eine Energiewende und der Kreis Olpe will diese Energiewende aktiv mitgestalten und die Nutzung der regenerativen Energien hier vor Ort vorantreiben. Als Redner und Antwortengeber hatte die Frauen Union den Landrat des Kreises Olpe Theo Melcher, den CDU-Landtagsabgeordneten Jochen Ritter, den Finnentroper Bürgermeister Achim Henkel sowie den Energieberater der Verbraucherzentrale Stefan Hoffmann und Friedhelm Geueke von der Fa. TGA-Planungsbüro aus Finnentrop geladen.

Der Landrat erklärte, dass der Aufbau regenerativer Energien im Kreis notwendig sei. Dazu zählen nicht nur der Bau von Windrädern sondern auch der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen, Geothermie, Fernwärmenetzen und Biogasanlagen. Zudem informierte er über die neu gegründete „Erneuerbare Energien-, Beteiligungs- und Entwicklungsgesellschaft im Kreis Olpe GmbH“ – kurz EEBE genannt. Melcher zeigte auf, wie der Kreis die Bürger und Grundstückseigentümer beim Ausbau der Windräder und Photovoltaikanlagen unterstützen kann, um die Wertschöpfung vor Ort zu behalten.

Jochen Ritter erläuterte als baupolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, mit welchen Änderungen bei der anstehenden Novelle der Bauordnung und der ebenfalls bevorstehenden Änderung des Landesentwicklungsplans im Hinblick auf Anlagen zur Gewinnung von Energie aus erneuerbaren Quellen zu rechnen sei. Geringere Abstände für Photovoltaik-Anlagen zu benachbarten Gebäuden und von Wärmepumpen zur Grundstücksgrenze würden bereits jetzt geduldet.

Achim Henkel erklärte die spannende Entwicklung zum Thema kommunale Wärmeplanung und ob diese Wärmeplanung auf kommunaler Ebene das Potential hat, einen wichtigen Beitrag für den treibhausgasneutralen Gebäudebestand im Jahr 2045 zu leisten.

Stefan Hoffmann von der Verbraucherzentrale und Friedhelm Geueke, dessen Firma Wärmeversorgungsanlagen plant, erklärten, wie Verbraucher Energie sparen können und ob Mieter mit einem Solarstrompaneel auf dem Balkon Strom für die eigene Steckdose erzeugen dürfen. Sie wiesen ebenfalls auf den Ausbau der Photovoltaikanlagen auf dem eigenen Hausdach hin und auf Fördergelder für den Bau von PV-Anlagen im eigenen Garten.