Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Albert Schneider die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. In einer Feierstunde im Olper Kreishaus händigte Landrat Theo Melcher am Freitag, 20. September 2024 die Auszeichnung aus und gratulierte im Namen des Kreises Olpe sowie persönlich. Der CDU-Kreisverband und die Senioren Union schließen sich diesen Glückwunschen an und freuen sich mit Albert Schneider über diese besondere Ehrung.

Foto: Kreis Olpe. Albert Schneider (Mitte) und Ehefrau Brigitte (2. von rechts). Landrat Theo Melcher (2. von links), Bürgermeister Peter Weber (links) und Laudator Meinhard Remberg (rechts)

„Albert Schneider hat“, so die offizielle Begründung zur Verleihung der Verdienstmedaille, „durch sein jahrzehntelanges Engagement im heimatlichen und kommunalpolitischen Bereich auszeichnungswürdige Verdienste erworben.“ Laudator Meinhard Remberg machte die Leistung per Addition noch deutlicher, denn in Summe agierte Albert Schneider bis heute exakt 221 Jahre in ehrenamtlichen Funktionen und Ämtern.

Die von Heimatverbundenheit, Hilfsbereitschaft, Pragmatismus und Organisationsstärke gekennzeichneten Leistungen verhalfen Albert Schneider zur besonderer Anerkennung weit über das Veischedetal hinaus.

Schon 1973 übernahm er als 21-Jähriger die Geschäftsführung des Sportvereins „Blau-Weiß“ Oberveischede, als dessen „gute Seele“ er bis heute gilt. 16 Jahre lang führte er die Geschicke des Vereins. Seit 2008 ist er Mitglied des Beirats und unterstützt mit seinem Fachwissen alle Projekte des Vereins, sei es der Bau des Kunstrasenplatzes oder des neuen Clubhauses. Seit 42 Jahren ist Albert Schneider zudem ununterbrochen im Vorstand des Wasserbeschaffungsverbandes Oberveischede aktiv und steuerte zahlreiche Projekte mit.

Auch in der Kommunalpolitik wirkte Albert Schneider: Von 1994 bis 1999 agierte er für die CDU-Fraktion im Olper Stadtrat und in verschiedenen Ausschüssen. Heute ist er Geschäftsführer des CDU-Ortsverbandes Oberveischede und zeichnet insbesondere für dessen Website verantwortlich, die er selbst mit aufgebaut hat. Als Schriftführer und Webmaster kann sich die Senioren-Union ebenfalls immer auf ihn verlassen.

Als sich 2002 die „Dorfgemeinschaft Oberveischede e.V.“ als Dachorganisation aller ortsansässigen Vereine gründete, war Albert Schneider in vorderster Reihe dabei und blieb viele Jahre lang Vorsitzender. Als Leiter des Arbeitskreises Dorfentwicklung sorgte er mit dafür, dass Oberveischede über einen Zeitraum von 15 Jahren erfolgreich am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilnahm: Gold auf Landesebene 2012 und Silber auf Bundesebene 2013 sind der bemerkenswerte Lohn für unzählige Stunden ehrenamtlichen Engagements.

Als Ortsvorsteher für Oberveischede, Tecklinghausen, Apollmicke, Fahlenscheid und Neuenwald war Schneider von 2004 bis 2013 ortsnaher Ansprechpartner für zahlreiche Belange der Bürgerinnen und Bürger. Auch die Planung und Durchführung des Dorfaktionstages 2004 fällt in diese Zeit.

Für neue Medien und die Digitalisierung ist Schneider immer offen. So war er es auch, der 2020 den Anstoß gab, in Oberveischede eine Dorf-App einzuführen, und dieses Projekt mit umsetzte. Seitdem bietet die App „Crossiety“ den Menschen im Dorf eine unkomplizierte Kommunikationsplattform.

Sein längstes Engagement indes begann lange vor der Digitalisierung: Seit 1967 ist Albert Schneider Mitglied im Männerchor „Liederkranz“ Oberveischede. 2014 wurde er in den geschäftsführenden Vorstand gewählt. Nachdem er die Umwandlung des Vereins in einen eingetragenen Verein vorangetrieben hatte, wurde der Chor 2018 zum Gemischten Chor umgewandelt. An den umfangreichen Überlegungen und Planungen beteiligte sich Albert Schneider in seiner ihn aus­ zeichnenden Art: organisationsstark, interessiert und zuverlässig. Nach einer kurzen Pause ist er als Geschäftsführer weiterhin mit der Vorstandsarbeit betraut.

Sein soziales Engagement bewies Albert Schneider, verheirateter Vater einer Tochter, besonders in den Jahren 2014 bis 2016. Durch das Integrationsprojekt der Dorfgemeinschaft wurde für eine 13-köpfige Flüchtlingsfamilie ein neues Zuhause geschaffen. Geeignete Räumlichkeiten mussten renoviert, der Lebensunterhalt und die Betreuung finanziert werden. Er akquirierte hierfür Spenden und zeigte sich für die Verwaltung der Finanzen verantwortlich.

Peter Weber, Bürgermeister der Kreisstadt Olpe, bezeichnete Albert Schneider in der Feierstunde als „Überzeugungstäter“ mit „außergewöhnlichem Engagement“, dem es immer um die Sache, nicht die eigene Person gehe.

Laudator Michael Remberg beleuchtete rhetorisch pointiert unter anderem die berufliche Vita des Geehrten, die auch deshalb so erfolgreich und bis zur Gesamtprokura im Unternehmen Muhr und Bender KG Attendorn (Mubea) geführt habe, weil Dipl.-Ing. Albert Schneider eine bemerkenswerte Organisationsstärke und die Fähigkeit besitze, komplizierte Sachverhalte auf den Punkt zu bringen.

Albert Schneider selbst zeigte sich „überwältigt und zutiefst berührt“. Er dankte insbesondere seiner Ehefrau Brigitte für die alles entscheidende Unterstützung und bezeichnete die hohe Auszeichnung als „Resultat einer starken Gemeinschaft in Oberveischede“.